Verständnis der Einschränkungen technischer Standards und Erkennen der gefälschten Zertifikate für PSA
Artikel / Mai 2020
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Insbesondere internationale Normen spielen eine entscheidende Rolle bei der Einhaltung gewisser Mindeststandards hinsichtlich Qualität, Kompatibilität und Leistungseigenschaften. Dies dient dazu, sowohl den Kunden als auch die Umwelt zu schützen und den Handel mit Produkten und Technologien zu erleichtern. Obwohl Normen bei der Spezifikation von Schutzkleidung und anderer Sicherheitsausrüstung sehr wichtig sind, ist es trotzdem nicht möglich, sich bei der Auswahl von Schutzkleidung für eine bestimmte Gefährdungssituation einfach auf industrieweite Standards und Zertifizierungen zu verlassen.
Dies ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass es hinsichtlich Qualität und Leistung sehr große Spielräume geben kann und diese zulässigen Spannen zu großen Unterschieden in Bezug auf die Fähigkeiten des Produkts führen können.
So gibt es eine Vielzahl von Schutzanzügen auf dem Markt, und obwohl alle vielleicht das europaweite CE-Kennzeichen besitzen, können Schutzanzüge desselben Schutztyps sehr unterschiedliche Leistungseigenschaften aufweisen. Für Typ 5 zum Beispiel muss die durchschnittliche nach innen gerichtete Leckage bei 80% der Proben niedriger als 15% sein. Dasselbe gilt für die verschiedenen “Klassen” von Schutzkleidung gegen radioaktive Partikel. Hier lassen die sehr breiten Leistungsspannen der drei Klassen lediglich eine grobe Einschätzung der relativen Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Schutzanzüge zu (siehe Anhang 5, nomineller Schutzfaktor). Daraus lässt sich leicht erkennen, dass die Zuordnung eines Anzugs zu einem bestimmten Schutztyp nicht zwangsläufig bedeutet dass alle Anzüge dieses Typs den gleichen Schutz bieten.
Es ist auch wichtig, zu verstehen, dass die CE-Kennzeichnung an sich keinerlei “Zulassung” bedeutet. Die zugrunde liegende EU-Gesetzgebung in Form der Richtlinie 89/686/EWG sowie der neuen Europäischen PSA-Verordnung 2016/425 stellen diese Beschränkungen mit eigenen Worten eindeutig klar: “Diese Richtlinie regelt lediglich die grundlegenden Anforderungen, die Persönlichen Schutzausrüstungen erfüllen müssen.“
Anders gesagt, stellt sie also das absolute Minimum und nicht die ideale oder bevorzugte Schutznorm dar. Solche Normen entsprechen daher nur einem absoluten “Mindestmaß” für die Leistungsfähigkeit der Schutzkleidung und stellen lediglich einen Ausgangspunktfür die angemessene Auswahl von Schutzkleidung dar.
Weitere Informationen sind zu “CE-Kennzeichnung, europäische Normen und Rechtsrahmen” verfügbar innerhalb des “DuPont Personal Protection Produktkatalog, Appendix 1”.
Normen können daher als Ergänzung zu einer umfassenden Beurteilung der Gefährdungen und der verfügbaren Schutzoptionen angesehen werden, sie können diese jedoch nicht ersetzen. Durch diese Anmerkungen soll jedoch nicht die Bedeutung von Normen abgewertet werden. Sie sind absolut unverzichtbare Instrumente zur Festlegung eines Mindestmaßes an Sicherheit und Qualität, zur Sicherstellung der Produkt- und Prozesskonsistenz sowie zur Etablierung einer branchen- und marktübergreifenden Kompatibilität. Es ist jedoch wesentlich, ihre Grenzen zu erkennen und sie nicht als Entschuldigung für die Nichtdurchführung einer angemessenen Bewertung von Schutzbekleidung oder anderen PSA-Artikeln gelten zu lassen.
Weitere Details zu “Wie man gefälschte EU-Musterprüfbescheinigungen erkennt” & “Wie man irreführende Zertifikate für PSA erkennt” werden von der “Europäische Sicherheitsföderation” bereitgestellt.
