Wiederverwendung von Einweg-PSA für Reinräume zur Reduzierung von Kunststoffabfällen

 
 
 

DuPont hat dem führenden Pharmahersteller Boehringer Ingelheim Dortmund dabei geholfen, 99 Prozent seiner DuPont™ Tyvek® Kleidungsstücke zu recyceln

 
 
 

Manager für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt (Health, Safety and Environmental, HSE) sowie Qualitätsanforderungen in Pharmaunternehmen stehen vor zwei zentralen Herausforderungen: die Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten und die Produkte vor Verunreinigungen zu schützen. Mehr denn je gilt es jetzt, eine weitere Herausforderung zu bewältigen: Abfälle durch persönliche Schutzausrüstung (PSA) für den Einmalgebrauch.

Die beispiellose Menge an Kunststoffabfällen, die während der COVID-19-Pandemie anfiel, drängte die HSE-Industrie dazu, sich mit dem ökologischen Fußabdruck von Einweg-PSA auseinanderzusetzen. Dieses Ziel steht im Mittelpunkt der Nachhaltigkeitsstrategie von Boehringer Ingelheim, einem führenden forschungsorientierten Pharmaunternehmen.

Das Unternehmen ist dem DuPont Personal Protection Abfallmanagementprogramm für Einweg-Reinraumkleidung beigetreten. Nahezu alle DuPont™ Tyvek® 500 Schutzanzüge, die in der Produktionsstätte von Boehringer Ingelheim in Dortmund verwendet werden, werden nun recycelt, wodurch der Restmüll erheblich reduziert wird.

 
 
 
<span style="font-size: 32px"><strong>Die Herausforderung: die Herstellung von recyclebarer<p style="margin:10px;"></p> Einweg-PSA für Reinräume</strong></span><br><br> <span style="font-size: 18px">Das 1885 gegründete Familienunternehmen Boehringer Ingelheim beschäftigt über 53.000 Mitarbeiter und ist in 130 Ländern vertreten. Die beiden Kerngeschäftsbereiche des Unternehmens sind Humanmedizin und Tiergesundheit. Im Laufe seiner Geschichte hat Boehringer Ingelheim bahnbrechende Therapien für einige der häufigsten Erkrankungen entwickelt, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen über Krebs bis hin zu Lungenerkrankungen. <br><br> Das Medizinprodukt von Boehringer Ingelheim zur Behandlung von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) ist der treibmittelfreie Inhalator RESPIMAT®. Bis zu 45 Millionen dieser Inhalatoren werden jährlich in der <a target="_blank" href="https://www.boehringer-ingelheim.com/sites-around-world/dortmund"><span style="color: rgb(228,0,28);"><b><u><span class="fontsize16">hochmodernen Anlage</span></u></b></a> von Boehringer Ingelheim in Dortmund hergestellt. <br><br> Ein Teil des RESPIMAT® Produktionsprozesses findet in Reinraumumgebungen (Klasse D) gemäß <a target="_blank" href="https://www.gmp-compliance.org/guidelines/gmp-guideline/eu-gmp-annex-1-manufacture-of-sterile-medicinal-products"><span style="color: rgb(228,0,28);"><b><u><span class="fontsize16">EU GMP Anhang 1 statt: Leitlinien zur Herstellung von sterilen Medizinprodukten</span></u></b></a>. PSA wie Schutzanzüge und Kittel sind unverzichtbar, um die Arbeitnehmer in diesen Umgebungen vor dem Kontakt mit gefährlichen Chemikalien zu schützen. Diese Ausrüstung ist auch entscheidend für die Vermeidung von Kontaminationen, die die Sicherheit und Qualität von RESPIMAT® beeinträchtigen können.

Studien haben gezeigt, dass bis zu drei Viertel der Kontaminationsvorfälle auf das Personal in Reinräumen zurückzuführen sind.[1] Sonstiges Personal und Besucher, die Reinräume gelegentlich zu Inspektions- oder Wartungszwecken betreten, bilden hierbei keine Ausnahme. Die HSE-Abteilung von Boehringer Ingelheim stattet diese Mitarbeiter mit Einweg-Schutzanzügen aus DuPont™ Tyvek® 500 aus. DuPont™ Tyvek® ist ein Vliesmaterial aus Endlosfilamenten aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE), das fusselarm ist und dazu beiträgt, das Kontaminationsrisiko in Reinraumumgebungen zu minimieren.

Der Nachteil von Einweg-Schutzanzügen ist, dass sie per Definition nicht wiederverwendbar sind, was erhebliche Mengen an Abfall verursacht. Boehringer Ingelheim ging dieses Problem im Rahmen seiner umfassenderen Nachhaltigkeitsstrategie an. Wie auch DuPont hat sich das Unternehmen den U.N. Sustainable Development Goals verpflichtet und ist bestrebt, die Nachhaltigkeit in allen Geschäftsbereichen zu verbessern.

Nicht kontaminierte Einweg-PSA konnte zwar recycelt werden, aber dieser Prozess war in der Vergangenheit mit zwei Herausforderungen verbunden. Erstens werden die meisten auf dem Markt befindlichen Schutzanzüge aus Kunststoffmischungen hergestellt, was den Recyclingprozess kompliziert macht. Zweitens: Selbst wenn Kleidungsstücke recycelt werden, entstehen nur minderwertige Kunststoffe mit begrenzten Verwendungsmöglichkeiten. Die Einzigartigkeit des DuPont™ Tyvek® Monomaterials in Kombination mit dem Recyclingprogramm von DuPont ermöglichte es Boehringer, diese Einschränkungen zu überwinden.

Die Lösung: eine neue Recycling-Initiative für Einweg-Schutzanzüge

Die DuPont™ Tyvek® Schutzkleidung wird durch ein patentiertes Flash-Spinning-Verfahren aus einem einzigen Material, nämlich hochdichtem Polyethylen (HDPE), hergestellt. Dank dieser Eigenschaft ist diese Einweg-PSA ist einfacher zu recyceln als Schutzkleidung aus Multimaterial-Gewebe. Darüber hinaus kann HDPE zu hochwertigen Endprodukten mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten verarbeitet werden.

Dank der einzigartigen Eigenschaften des DuPont™ Tyvek® Vliesmaterials hat DuPont ein erfolgreiches Recyclingprogramm für Kunden in Nordamerika entwickelt, und ein ähnliches Programm wurde vor Kurzem auf Europa ausgeweitet. Die Produktionsstätte von Boehringer Ingelheim in Dortmund gehörte zu den ersten, die diese Initiative im Jahr 2020 umgesetzt haben.

 
 
 

Das HSE-Team führte regelmäßig umfangreiche Tests an gebrauchter DuPont™ Tyvek® 500 Schutzkleidung durch und stellte fest, dass die Schutzanzüge nur selten kontaminiert und daher recycelbar sind. Als die Abfallmanagement-Initiative von DuPont ins Leben gerufen wurde, hat Boehringer Ingelheim diese Gelegenheit sofort genutzt.

„Als Unternehmen teilen wir die nachhaltige Denkweise von DuPont“, sagt Jan Hester, Bereichsleiter Environment, Health and Safety bei Boehringer Ingelheim Dortmund. „Wir sahen in der Recycling-Initiative eine große Chance, unser Abfallmanagement zu verbessern und zu einem Kreislaufwirtschaftsmodell überzugehen.“

Boehringer Ingelheim arbeitete mit DuPont zusammen, um ein effizientes Abfallmanagementverfahren zu entwickeln. In einem ersten Schritt werden gebrauchte DuPont™ Tyvek® 500 Schutzanzüge einzeln auf ihre Kontaminationsfreiheit geprüft. Die Bekleidung wird dann mit einer Ballenpresse gepresst und auf Paletten verpackt, um die Transportkosten und Emissionen auf ein Minimum zu reduzieren. Die Paletten werden dann direkt zur Recyclinganlage transportiert, wo die gebrauchten Schutzanzüge granuliert und für verschiedene HDPE-Endprodukte verwendet werden.

 
 
 

Das Ergebnis: Annäherung an eine Recyclingquote von 100 %

Im Durchschnitt sammelt und versendet Boehringer Ingelheim pro Quartal rund 200 kg Altkleider zum Recycling. Das Unternehmen hat eine beeindruckende Recyclingquote von 99 Prozent für seine DuPont™ Tyvek® Einwegkleidung erreicht.

„Wir sind sehr stolz auf die erstaunlichen Ergebnisse, die wir bisher mithilfe von DuPont erzielt haben“, so Hester. „Wir sind bestrebt, unsere Nachhaltigkeitsziele in Richtung eines Kreislaufmodells voranzutreiben. Und durch die Zusammenarbeit mit DuPont werden wir unseren Abfallwirtschaftsprozess weiter optimieren können.“

Im Laufe der Zeit will Boehringer Ingelheim seine Bemühungen auf andere Produktionsstätten ausweiten und damit ein Beispiel für Pharmaunternehmen setzen, die sich für mehr Nachhaltigkeit bei PSA einsetzen.

DuPont bringt Nutzer von Tyvek® Schutzkleidung, die an der Teilnahme am Programm interessiert sind, mit einer Recyclinganlage in Deutschland zusammen. Weitere Informationen über das Recyclingprogramm für DuPont™ Tyvek® Schutzkleidung finden Sie hier: <a target="_blank" href="https://www.dupont.de/personal-protection/protective-apparel-contact-us.html?dfp=Tyvek-Recycling-Program"><span style="color: rgb(228,0,28);"><b><u><span class="fontsize16">Kontaktieren Sie uns</u></b></a></span>

 
 
 

[1] Ramstorp, M., Introduction to Contamination Control and Cleanroom Technology, Wiley VCH, 2000, Weinheim