In einem zukunftsweisenden Sanierungsprojekt für einen Teil des französischen Schienennetzes arbeiten das wissenschaftlich-technische Unternehmen DuPont, der Schienennetzbetreiber Réseau Ferré de France (RFF) sowie die französische Staatsbahn (SNCF) zusammen. Dank dieser vorausschauenden Kooperation entwickelte man eine technisch sowie ökologisch innovative Lösung für das Schienennetz der Zukunft.
Der nördliche Teil der Bahnlinie Moret/Veneux-les-Sablons – Lyon wurde im Jahr 1860 gebaut; die letzte Erneuerung des Bettungskörpers und des Gleises erfolgte 1975. Aktuell waren aus Gründen der Sicherheit und Nachhaltigkeit die bisher routinemäßig durchgeführten Wartungsarbeiten am Gleisbett nicht mehr ausreichend.
Vor allem die Verschlechterung des Bettungskörpers sowie die Verschmutzung durch Erde erforderte eine umfassende Erneuerung. Dabei war die Gleisstabilität nicht die einzige zu berücksichtigende Größe. Insbesondere aus Umweltschutzgründen galt es, auch die Emissionen im Blick zu halten. So durchquert die Bahnlinie in der Nähe von Nemours ein Wasserschutzgebiet, in dem in Kürze der Einsatz von Herbiziden verboten wird. Gerade dieses Verbot erfordert eine neue Lösung für das Problem der Verunkrautung. Zugleich sollte diese Lösung die langwährende Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des Gleisnetzes sicherstellen.
Aus diesem Grund suchten RFF und die technische Planungsabteilung der SNCF nach alternativen Lösungen für die Unkrautkontrolle, speziell in Naturschutzgebieten. Vor allem vor dem Hintergrund, das genau diese Anforderungen in Zukunft noch weiter zunehmen werden. Diese Suche mündete in einer neuen Partnerschaft zwischen RFF, SNCF-IG und DuPont. Man startete einen für Frankreich bisher einmaligen ersten Großversuch mit Vliesmaterialien, die einem speziellen Praxis-Langzeittest unterzogen werden. Ganz unanhängig von Umweltschutzaspekten ist die Verlegung von Unkrautvliesstoffen auch eine wirtschaftlichere Alternative zu Herbiziden.
Um während der Gleisbauarbeiten die Störungen des Bahnverkehrs zu minimieren, wurde nur nachts mit Hilfe einer hochmodernen Multifunktions-Gleisbaumaschine gearbeitet. Diese beeindruckende Maschine hebt in einem einzigen Arbeitsgang Gleise und Schwellen gleichzeitig an und entfernt den kontaminierten Bettungskörper. Danach konnte das DuPont™ Typar® SF-Geotextil auf den gereinigten Trassenuntergrund verlegt und der neue Bettungskörper aufgebracht werden. Abschließend setzte die Maschine die Schwellen und Schienen an ihren Platz zurückgesetzt. Aufgrund seines hohen mechanischen Widerstandes sowie seiner sehr guten Filterwirkung und hydraulischen Leistung wählte man das DuPont™ Typar® SF-Geotextil aus, das bereits bei zahlreichen anderen Eisenbahnprojekten weltweit zum Einsatz kam.
Ein anderes, jedoch ähnlich unkompliziert zu verlegendes Produkt, DuPont™ Plantex® Gold, wurde für die angrenzenden Wege ausgewählt, denn hier spielt die Unkrautkontrolle eine noch wesentlich stärkere Rolle. Gerade die angrenzenden Randbereiche überwuchern sehr schnell mit Unkraut und müssen deshalb regelmäßig mit Herbiziden behandelt werden. Darüber hinaus findet sich mitten auf der Strecke ein beschrankter Bahnübergang. Aus Sicherheitsgründen muss hier ein Sichtbereich von bis zu 600 Metern in jeder Richtung ständig von jeglicher Vegetation freigehalten werden. - Eine Aufgabe, die weder durch Rückschnitt noch durch den Einsatz von Herbiziden dauerhaft gelöst werden kann.
Mit dem neuen Unkrautvlies von DuPont aus der DuPont™ Plantex® Gold-Reihe fand man schließlich auf für diese Herausforderung eine Lösung. Es wurde direkt auf dem Untergrund verlegt und mit einer Schicht von 2 bis 3 cm Sand bedeckt. "Das ist für uns eine vielversprechende Lösung. Vor allem auch mit Blick auf den Umweltschutz, der Wirtschaftlichkeit bei der kontinuierlichen Wartung und dem Risikomanagement”, sagte Samuel Brunet, Leiter Risikomanagement bei RFF.
DuPont™ Plantex® Gold weist eine besondere Vliesstruktur aus Polypropylen-Fasern in Thermobindung auf, die eine Sperre gegen die Vegetation bilden und gleichzeitig das Oberflächenwasser passieren lassen. Das Material ist bereits seit mehr als 25 Jahren im praktischen Einsatz, und seine exzellente Wirkung macht die Anwendung von Herbiziden überflüssig. Bei der Gleisbetterneuerung in Frankreich konnte durch den Einsatz der DuPont Vliesstoffe sowohl die Qualität des Wassers im Wasserschutzgebiet als auch die Sicherheit von Bahnbenutzern und Anwohnern erhöht und langfristig gesichert werden.